Kapitel 7: Das Ohmsche Gesetz und der elektrische Widerstand

Das Ohmsche Gesetz  beschreibt den Zusammenhang zwischen der elektrischen Spannung und der elektrischen Stromstärke.
Wie wir bereits im Kapitel 4 gesehen haben fließt um so mehr Strom, je höher die Spannung ist, da der Antrieb der Elektronen dann um so größer ist. Stimmt das aber immer oder gibt es Bedingungen, die gelten müssen?!

Nun macht es sich erforderlich, den Aufbau eines Metallgitters noch einmal genauer anzuschauen:

Das Metallgitter mit den Metallionen bzw. Metallatomen auf den Gitterplätzen. Im Idealfall sitzt auf jedem Gitterpunkt ein Atom oder Ion des Metalls.

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In der Realität bewegen sich die Atome oder Ionen des Metalls auf Grund der Wärme. Man spricht von thermischen Schwingungen an den Gitterplätzen.

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Bei höherer Temperatur haben die Teilchen eine höhere Energie - sie schwingen heftiger und benötigen mehr Platz.

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Am heftigsten schwingen die Teilchen eines Metalls, wenn das Metall glüht! Das Material steht kurz vor dem Schmelzen.

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Was hat das nun aber mit dem Zusammenhang zwischen der elektrischen Spannung und der elektrischen Stromstärke zu tun?

Wir wissen ja bereits, dass el. Strom entsteht, wenn die Elektronen sich gerichtet durch den Leiter bewegen. Dazu müssen sie natürlich an den Atomen und Ionen - die ja an den Gitterplätzen schwingen - vorbei! Schauen wir uns das bei einem einfachen Drahtwiderstand an. Das Stromversorgungsgerät (oder auch die Spannungsquelle) ist gleichzeitig das Messgerät für die el. Spannung (U in V) und die el. Stromstärke (I in A). Braun dargestellt sind die Verbindungsleiter und der Widerstand aus Aluminiumdraht ist silbergrau dargestellt:

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Bei Null Volt fließt gar keine el. Strom, da der Antrieb der Elektronen ebenfalls Null ist.

Bei zwei Volt Spannung ist ein geringer Stromfluss zu erkennen. Die el. Stromstärke beträgt 400 mA.

Wenn wir die Spannung verdoppeln - also vier Volt wählen - dann verdoppelt sich auch die Zahl der Elektronen, die durch den Leiterquerschnitt fließen. Wir haben nun 800 mA Stromstärke.

Zum Schluss wird die Spannung verdreifacht: Bei nun 6 V beobachten wir eine el. Stromstärke von 1,2 A also
1200 mA - ebenfalls das Dreifache der Ausgangsstromstärke.

Das Ergebnis ist nicht überraschend - genau damit haben wir gerechnet: Je größer der Antrieb des el. Stromes, desto größer ist auch die el. Stromstärke.

Beachte jedoch, dass sich die Temperatur des Aluminiumdrahtes dabei nicht verändert hat. Das kann man an der gleich bleibenden Schwingung der Metallatome und Ione erkennen!

Im zweiten Beispiel schauen wir uns nun eine Glühlame als Widerstand an. Wenn wir die Lampe einschalten fängt die Glühwendel an zu glühen - die Lampe leuchtet. Jeder weiß, dass die Lampe - und also auch die Glühwendel - dabei heiß wird. Welchen Einfluss hat das auf die Stromstärke:

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Bei Null Volt fließt gar keine el. Strom, da der Antrieb der Elektronen ebenfalls Null ist.

Bei zwei Volt Spannung ist ein geringer Stromfluss zu erkennen. Die el. Stromstärke beträgt 400 mA.

Wenn wir die Spannung verdoppeln - also vier Volt wählen - dann erwarten wir auch eine Verdoppelung der Stromstärke - aber wir erhalten anstatt der erwarteten 800 mA nur 700 mA also deutlich weniger ...

Zum Schluss wird die Spannung verdreifacht: Bei nun 6 V beobachten wir eine el. Stromstärke von 800 mA also viel weniger als das Dreifache der Ausgangsstromstärke!!!

Auch dieses Ergebnis ist jedoch nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass sich die Temperatur der Glühwendel dabei stark erhöht hat. Die thermischen  Schwingungen der Metallatome und Ione sind deutlich hektischer geworden! Dadurch stoßen sie viel häufiger mit den hindurcheilenden Elektronen zusammen und bremsen diese ab => der el. Widerstand des Leiters erhöht sich durch die Temperaturerhöhung!!!

Zusammenfassung:

Ohmsches Gesetz

Die elektrische Stromstärke I in einem Bauelement ist der angelegten elektrischen Spannung U direkt proportional, solange sich die Temperatur des Leiters nicht verändert!



Was bedeutet dabei aber: Der el. Widerstand des Leiters erhöht sich durch die Temperaturerhöhung!

Schauen wir uns dazu die Messwerte einmal in einem U-I-Diagramm an:

Beim ersten Teil des Versuches mit dem Metalldraht (Ohmscher Widerstand) ergibt sich eine ansteigende Gerade - Kennzeichen für eine direkte Proportionalität.

Die Temperatur bleibt konstant.
Hier gilt das Ohmsche Gesetz!

Im zweiten Teil des Versuches knickt die Kurve über drei Volt stark ab. Das ist der Punkt, wo die Lampe beginnt zu leuchten - also das Metall anfängt zu glühen.

Die Temperatur steigt!
=> Das Ohmsche Gesetz gilt nicht!

Nun als Tabelle. Unter der Spannung und der Stromstärke wird der Quotient aus beiden Größen vermerkt:
U in V 2 4 6
I in A 0,4 0,8 1,2
U/I 5 5 5
U in V 2 4 6
I in A 0,4 0,7 0,8
U/I 5 5,71 7,5
Der Quotient aus el. Spannung und el. Stromstärke ist konstant. Es ist daher nahe liegend diesen Quotienten als Maß für den elektrischen Widerstand zu definieren. Der Quotient aus el. Spannung und el. Stromstärke steigt an. Dies bestätigt, dass der Quotienten als Maß für den elektrischen Widerstand genommen wird.
Der elektrische Widerstand bestimmt, wie stark die Elektronen durch das Metallgitter behindert werden. Je höher die Temperatur des Leiters, desto größer auch die Behinderung der fließenden Elektronen. Als Formelzeichen für den el. Widerstand verwendet man das R (als Abkürzung für das lateinische resistere ) und als Einheit wird das Ohm Ω verwendet.

Der elektrische Widerstand

Der elektrische Widerstand R gibt an, wie groß die Behinderung des elektrischen Stromes ist!

URI - Dreieck - Umstellhilfe für Formeln

Für die Berechnungen rund um U, R und I hat sich das links abgebildete URI-Dreieck als "Eselsbrücke" bewährt. In diesem Dreieck stehen nämlich alle drei Formeln:

R = U / I

U = R * I

I = U / R

Nach so viel Theorie wird es nun wieder Zeit für ein paar Übungen, um das Gelernte auch praktisch zu erproben.

Viel Spaß bei den Übungen ;)

Komplexe Übungen zum Ohmschen Gesetz und zum elektrischen Widerstand

Ganz schön viel Widerstand ...

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