Diplomarbeit
Wahlobligatorische Ausbildung:
Festkörperphysik
Thema der Diplomarbeit:
"Positronenannihilationsuntersuchungen an ZnO- und
PTC-Keramiken"
Thesen zur
Diplomarbeit:
- Die Methode der
Positronenannihilationsuntersuchungen wird angewendet, um das Verhalten
von Defekten und Baufehlern in keramischen Oxidmaterialien zu
untersuchen.
- Die Materialien weisen den Varistoreffekt bzw. den
PTC (positiver Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstandes) auf.
- Die Effekte beruhen auf einer inhomogenen
Defektverteilung (nahe der Korngrenzen) infolge der technischen
Herstellungsbedingungen.
- Die Messungen wurden an einem herkömmlichen
LD-Spektrometer durchgeführt und mit einem Programm für den Großrechner
vom Typ R 40 ausgewertet.
- Die weitere Auswertung der Ergebnisse geschah
anhand der Trapping-Modell-Analyse. Die Auswertung ist physikalisch
interpretiert worden.
- Der Akzeptorcharakter der Kornrandschicht bei
PTC-Keramiken kommt durch Kationenleerstellen zustande. Es handelt sich
um Ba2+ -Leerstellen, die in der Zwischenphase entstehen und in das Korn eindiffundieren.
- Durch die Umwandlung von Bariumpolytitanat
(BaTi3O7) in Bariumtitanat (BaTiO3) entstehen Ba2+ - und O2- -
Leerstellen. Die Sauerstoffleerstellen verlassen aufgrund ihrer hohen
Beweglichkeit schnell das Material.
- Die Ba2+ -Leerstellen werden ab ca. 800°C merklich
beweglich.
- Das thermisch aktivierte Nachdiffundieren von
Kationenleerstellen aus dem Korngrenzbereich ins Korninnere oberhalb von
etwa 800°C ist verantwortlich für die beobachteten
Annihilationscharakteristiken.
von Jens Tiburski, Stendal
http://www.uni-halle.de/alumni/
IV/10/54 PG 150/0210/176/85