Wie du siehst werden bereits nach 10 Spaltungen eine Unmenge neuer Atome
gespalten ... in jedem Glied drei mal soviel wie im vorherigen! So werden
Energiemengen freigesetzt, die nur schwer zu kontrollieren sind. Also muss
die Zahl der Atomspaltungen reduziert werden. Man kann z. B. weitere
Atomspaltungen verhindern, indem man Neutronen weg fängt. Dazu verwendet man
Graphit. Trifft eines der Spaltneutronen auf einen Graphit-Stab, so wird es
soweit abgebremst, dass es nicht mehr in der Lage ist, Uranatome zu spalten.Wenn durch geeignete Maßnahmen – z.B. Graphit-Bremsstäbe im Reaktor –
die Neutronenzahl reguliert wird haben wir eine gesteuerte Kettenreaktion
bei der die Geschwindigkeit der Kernspaltung gesteuert und die anfallende
Energie gezielt abgeführt werden kann: Das Atomkraftwerk bzw.
Kernkraftwerk!
Die selben Bedingungen wie oben, aber durch zwei
Bremsstäbe "gesteuert":
[ Animation
als DivX-Video 678 kb ]
... oder noch mehr "gebremst":
[ Animation
als DivX-Video 682 kb ]
Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, wo die
freigesetzte Energie bei der Kernspaltung herkommt! Dazu muss man die Masse
der beteiligten Atome kennen. Genaue Untersuchungen haben ergeben, dass die
Summe der Massen aller Zerfallsprodukte kleiner ist als die Masse des
ursprünglichen Uranatoms – der sogenannte Massendefekt! Die
„verschwundene“ Masse wurde nach der von Einstein entwickelten
speziellen Relativitätstheorie-Formel E = m c2 in Energie
umgewandelt.
"In
einem Kilogramm Uran-235 steckt soviel Energie wie in 93 Waggon Kohle oder
67 Kesselwagen mit Heizöl. Mit dieser Energiemenge (23.000.000 kWh) könnten
alle Bewohner der Bundesrepublik Deutschland ihre Wohnungen eine Stunde lang
beleuchten."
(Was
ist was, Atomenergie, Tessloff, S. 10)
